Hutewald-Rengshausen

Der Hutewald bei Rengshausen, wurde noch bis etwa 1950 als Hutewald genutzt. Weil er so dicht am Dorf liegt, wurden alle denkbaren Nutzungsarten gleichzeitig betrieben:
Als Weide für Rindvieh, Schafe, Ziegen und Pferde. Im Herbst wurde der 13,4 ha grosse Hutewald zur Schweinemast genutzt.
Jungen Zweige wurden geschnitten und an das weidende Vieh verfüttert. Auch wurden die geschnittenen Zweige getrocknet und als Winterfutter (Laubheu) verwendet. Das heruntergefallene Laub wurde aufgesammelt, um es zuhause im Stall als Strohersatz zu nutzen. In mühseliger Arbeit wurden die Bucheckern gesammelt, um sie zur Ölgewinnung zu nutzen.
Der Hutewald Rengshausen wurde länger als alle anderen Wälder in historischer Form genutzt. Durch Viehtritt ist der Boden so stark verdichtet worden, so dass junge Bäume nur schwer wachsen können. Die alten Bäume haben durch Abbrechen und -Schneider von Zweigen seltsame Formen angenommen, haben Höhlungen und Faulstellen bekommen, in denen besondere Pilze, Insekten Vögel und auch Säugetiere leben können. Der Boden ist versauert, Sonne und Wind können ziemlich ungehindert in den Wald eindringen. So bilden sich sonst nicht im Wald zu findende Pflanzen- und Tiergesellschaften.
Der 13,4 ha große Hutewald Rengshausen wurde 1967 als einer der ersten in Hessen unter Naturschutz gestellt.